Charity Lot – Jagoda Bednarsky (1988 Złotoryja – lebt in Berlin)
Shadowland (El Mat) . 2023. Öl, Acryl und Pastellkreide auf Leinwand. Verso mit Pastellkreide signiert, betitelt und datiert: Jagoda Bednarsky, Shadowland (El Mat), 2023. Bildmaß: 88 x 73 cm. Aktuelle Ausstellungen: MY BODY IS A TEMPLE. Studio Hanniball. Berlin 2024. BOOBS Now no. 1. POV Contemporary x Galerie Philipp Anders. Leipzig 2024-2025. * Im Zuschlagspreis sind 19% MwSt. enthalten.
Provenienz:
Diese Benefiz-Auktion ist eine Initiative zur Unterstützung Opfer sexueller Gewalt in Uganda und wird in Zusammenarbeit mit der Toni Garrn Foundation und Totya (Uganda) organisiert. Der Erlös finanziert den Bau und Betrieb eines Frauenhauses (”Shelter”) im Distrikt Gomba in Uganda. Angaben zur Künstlerin: Die Welt besteht aus Bildern und Bilder haben kein Ende. Wir denken in Bildern und alles denkbare Wissen erzählt sich in Bildern. Jagoda Bednarskys Malerei speist sich aus diesem ungeheuren Archiv an vergangenen und möglichen, unmöglichen, erfundenen und tatsächlichen Bildern. Sie fragt in die Geschichte hinein und holt sie in die Jetztzeit, zielt aber voraus. Ihr Anknüpfen ist ein Neuverknüpfen all jener Bilder, die sie sich aneignet und zu eigen macht. Sie nimmt das Gegebene auseinander und fügt es neu und offen wieder zusammen. In einer gewandten und spielerisch freizügigen Kombinatorik schafft sie aus einer Vielzahl bereits bildgewordener Versatzstücke und motivischer Zitate ihre Gemälde. Und diese sind eigenwillig und wandelbar, fantastisch, anrührend, sinnlich und aberwitzig. Bloß das, was man sieht, ist offensichtlich nie das, für was man es zunächst hielt. Undeutbar entziehen sich vermeintlich eindeutige Referenzen im Gewebe der sich überlagernden Bildtexturen. Erst im Zusammenspiel der Motive, Farben, Gesten geben sich nach und nach Jagoda Bednarskys Bezüge zu erkennen. Denn zwischen den gefundenen Vor- und ihren voll Kalkül konstruierten ›Nach‹-Bildern erzeugt sie etwas Neues, das die Geschichte aktualisiert. Dieses Neue ist ihre Gegenwart, ihr Empfinden, ihre Erfahrung – seien dies das ›Schattenland‹ des Mutterseins, symphonische Milchpumpen inklusive, zweifelnde Selbstbilder und psycho-physischer Wellness-Wahn, Voyeurismus, kokette Maskenspiele und Art Deco-Magazine, weibliche Rollenklischees oder versiegelte Buchobjekte, deren verheißungsvolle Titel etwa »J. Bednarsky« lauten oder die zweite Bände haben, ohne das überhaupt klar wäre, worum es im ersten ging. So reflexiv wie poetisch spekuliert Jagoda Bednarsky in ihren Bildern über eine bisweilen unverständliche Welt der Bilder. Aus „Ungeordnetheit“ schafft sie durch ihre malerische „Wiederholung eine Ordnung“ (Jorge Luis Borges), die uns mit der Zeit vielleicht ein wenig mehr sehen und verstehen lässt. (Christian Malycha)